Fühle, was zum Fühlen ist

Veröffentlicht am 26. November 2023 um 13:26

Kennst du das Gefühl? Irgendwie hast du den innerlichen Drang, dir etwas zu gönnen,- mag es in Form von Essen sein, ein neues Buch, Kleidungsstücke oder einfach nur stundenlang in den Fernseher schauen - die Konsole einschalten und loszocken, - eintauchen in eine virtuelle Welt, die dir schnelle Erfolge verspricht und deinen Dopaminspiegel in die Höhe schraubt. Für viele von uns ist so ein Verhalten nichts Außergewöhnliches, da wir es Tag täglich machen. Wenn es jeder andere genauso macht, dann kann es ja nur gut sein. *Wenn du wüsstest :D*

Früher war zocken auch für mich, einfach nur das geilste :D. Einfach Spaß haben und auch mit Freunden online zocken, um mal für kurze Zeit den Alltag zu vergessen, um  innerlich Abzuschalten und etwas runterzukommen. Außer man ist ein impulsiver Zocker und schmeißt bei Call of Duty oder Fifa mal den Kontroller wo dagegen *haha*.

Irgendwann hab ich mich selbst hinterfragt und wollte wissen, welche Bedürfnisse dahinterstecken, in eine virtuelle Welt einzutauchen. Grundlegend betrachtet liegt die Schönheit des Lebens doch direkt vor unseren Augen (hier mein ich – nicht im Fernseher :P).

In uns lauern den ganzen Tag „versteckte“ Gefühle, die von uns gefühlt werden möchten. Diese Gefühle stammen großteils aus unserer Kindheit, aus den Erfahrungen und Erlebnissen, an denen wir beteiligt waren, gewollt oder ungewollt. Diese Gefühle kommen meist hoch, wenn wir getriggert werden. Es meldet sich das innere Kind. Es meldet sich immer dann, wenn eine Situation im Hier und Jetzt erlebt, die es in der Vergangenheit mit schlechter Erinnerung verbunden hatte. Ein einfaches Beispiel, um mehr Verständnis in die Sache zu bringen. Wenn du als Kind oft das Gefühl hattest, dass du dich einsam fühlst, kommt im Erwachsenen Alter, immer wieder mal das Gefühl hoch, dass du dich einsam fühlst, wenn du zb. alleine zu Hause bist und mal nicht abgelenkt bist. Es kommt zwar häufig vor, dass dieses Gefühl im Alltag hochkommt, aber wir registrieren es nicht, weil wir dauernd im Tun sind. Wenn es hochkommt und wir merken ein Unwohlsein in uns, dann drücken wir es ganz schnell weg mit unseren Kompensationsstrategien. Alles andere ist einfacher, als ein Gefühl zu fühlen, dass ein schlechtes Gefühl in uns auslöst.

Aus diesem Grund sind wir im Konsumzwang. Wir konsumieren den ganzen Tag, nur um etwas in uns zu füllen, wo Leere ist. Diese Leere füllen wir mit Essen, massenhaft Koffein, mit Geld ausgeben, Alkohol, Drogen, Social Media, zocken, Tv und natürlich auch mit unserem Nummer 1 Ablenkungsmittel, dem Hand, usw. All diese Dinge geben uns kurzfristig einen Dopaminkick und lassen uns das Gefühl der Leere vergessen. Es ist zwar kurzfristig verschwunden, aber es taucht immer wieder auf und aus diesem Grund, konsumieren wir immer und immer wieder. So ist es mit allen Gefühlen, die in uns hochkommen im Alltag, Trauer, Wut, Einsamkeit.

Wir sind in der Kindheit schon so konditioniert worden, das wir unsere Gefühle nicht immer frei und offen zeigen konnten. In der Öffentlichkeit durften wir nicht schreien, oder herumheulen, wir mussten uns zusammenreißen und durften unsere Innenwelt nicht ausleben, wie wir es gern gemacht hätten. So stauten sich schon die ersten Gefühle in uns an. So übernimmt man diese Verhaltensmuster und als Erwachsener zeigt man ebenfalls keine Gefühle oder unterdrückt diese, was natürlich das Ungesündeste überhaupt ist. Alles was man unterdrückt, staut sich in uns an. Es gibt gute Strategien wie man mit solchen Gefühlen gesund umgeht, dass diese immer schön fließen können in uns und keine Stauung der Energie verursacht. Sonst gibt es irgendwann mal unkontrollierte Momente, oder ein Gefühlsausrater auf höchstem Niveau.

Wenn wir uns das Wort Gefühle näher anschauen, können wir es aufteilen in Ge(h) (hin und) fühle. Jedes noch so kleine Gefühl, welches sich all die Jahre in uns angestaut hat, möchte irgendwann mal gefühlt werden, damit es sich in Frieden auflösen kann. Das schöne daran ist, wenn man ein Gefühl bewusst fühlt, dauert es nur ca. 60 – 120 Sekunden, bis die negative Welle vorbei ist und Glück eintreten kann. Jedes Gefühl möchte einfach nur mit Liebe angenommen werden und kurz deine volle Aufmerksamkeit bekommen. Wieso dann nicht auch deinen „kleinen, lieben, süßen -Baby Gefühlchen“ Aufmerksamkeit schenken?  :D

Ich bin seit nun einem Jahr in diesem Prozess und merke, wie sich mit der Zeit mehr Frieden und Gelassenheit in mir auftut. Es ist ein Gefühl der Befreiung, so als würden jahrelange Lasten, die man mit sich herumträgt, einfach verschwinden. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl ist es, wenn man die Augen schließt und in seinen Körper hineinfühlt und man spürt innerlichen Frieden. Ich hoffe, du kannst dieses Gefühl der inneren Freiheit auch mal für dich erleben. Ich habe dir noch eine Übung dazu gepackt, die dir helfen kann deine Emotionen aufzulösen. Falls du eine genauere Anleitung dazu brauchst oder merkst du kommst nicht ganz zurecht, kannst du mich gerne jederzeit persönlich anschreiben und ich werde versuchen, dir so gut wie möglich weiter zu helfen. Für die Übung wäre es vorteilhaft schon etwas Erfahrung mit Meditation zu haben, weil du dir dann um einiges leichter tust. Ich kann ich es dir nur von Herzen empfehlen, es tut Körper und deiner Seele  gut. Du wirst von Unmengen an positiven Effekten profitieren und deine Gedanken,-und Gefühlswelt, komplett anders betrachten können. Du wirst nach einer gewissen Zeit selber entscheiden können, welche Gedanken du annimmst und welche du weiterziehen lässt, mit welchen du dich identifizierst und welche nichts mit dir zu tun haben.

Probiere es eine Zeitlang aus und du wirst sehen was ich meine 😊

Nun zur Übung.

Übung: Wenn du merkst, dass ein Gefühl in dir hochkommt, welches negativ behaftet ist, nimm dir kurz Zeit und schließe deine Augen. Hier wäre es vorteilhaft, wenn du schon Erfahrung mit Meditation hast, dann kannst du es bewusster beobachten. Nachdem du deine Augen geschlossen hast, nimmst du bewusst tiefe Atemzüge in deinen Bauch. Du nimmst das Gefühl bejahend an, akzeptierst, dass es da ist und beobachtest, wie es sich in dir anfühlt, aber ganz wichtig - du bewertest es nicht. Du atmest weiter in den Bauch und konzentrierst dich auf deine Atmung. Wenn du hinter den Augen Tränen hast, dann lass los, lass es fließen. Ist ein Druck auf der Brust zu spüren, lass den Druck da sein, gib dem Gefühl keine Wertung. Alles darf genauso sein, wie es ist, es ist genauso perfekt. Wenn du die Atmung fokussiert fortführst, wirst du nach kurzer Zeit merken, wie die Welle des Gefühls nachlässt und du ein Gefühl von Erleichterung in dir spürst.

 

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