Erwartungen

Veröffentlicht am 28. Jänner 2024 um 18:07

Ich erwarte, du erwartest, wir erwarten, ihr erwartet… Eins was wir am besten können, wenn wir etwas für jemanden anders gemacht haben, etwas dafür zu erwarten. Egal ob es auch nur ein Dankeschön, eine Anerkennung oder eine Gegenleistung ist. Erwartungen von anderen geben uns oft die Motivation Dinge auszuführen, die wir wahrscheinlich sonst nicht machen würden. *Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, umso weniger man erwartet, desto freier wird man im Denken 😊*

Unser Leben ist geprägt von Erwartungen. Schon in der Kindheit hören wir schon oft Sätze wie „Wenn du gute Noten schreibst, bekommst du etwas dafür“, „Wenn du dich benimmst, kaufen wir dir etwas“. „Wenn du ein gutes Zeugnis bekommst, geben wir dir Geld dafür.“ So lernen wir schon in der Kindheit, dass gute Leistungen, oft mit Belohnungen verbunden sind. *Unsere Eltern haben diese Glaubenssätze ebenso von ihren Eltern eingeprägt bekommen. Also darf man sie dafür nicht verurteilen. Hätten sie es besser gewusst, dann hätten sie es sicherlich auch anders gemacht.*

Am häufigsten haben wir Erwartungen an unsere Mitmenschen. Darunter würde ich sagen, überhaupt in Beziehungen. Das erkennt man schon daran, wenn man jemand die Frage gestellt bekommt, wie stellst du dir deinen Traumpartner vor? Da kommt schon oft eine sehr lange Liste zusammen, wie er/sie zu dir sein „muss“, wie er/sie aussehen „muss“ usw. Sicher sollte man Grundvoraussetzungen mitbringen in einer gesunden Beziehung, diese schließe ich hier nicht aus. Die Grundbedürfnisse, darf man hier schon erfüllen. *Hygienisch darf man schon als Anspruch nehmen :D*

Nur bei vielen kommt dann schon die Voraussetzung, „Er/sie muss mich glücklich machen“, „Er/sie soll immer Zeit für mich haben“, „Er/sie soll mir all die Liebe und Geborgenheit schenken, die ich brauche“, „Er/sie soll mir all meine Wünsche von den Lippen ablesen“ usw. Mit solchen Voraussetzungen ist jede Beziehung zum Scheitern verurteilt. Letztendlich geht es darum, wie ich bereits in anderen Blog-Beiträgen schon geschrieben haben, dass man sich selbst alles geben kann, was man von anderen erwartet. Was auch ein Problem darstellt, viele suchen eine Beziehung, um der Einsamkeit zu entkommen. *Die gute Einsamkeit, wir laufen leider viel immer mehr von unserer Innenwelt davon und sind auf der ewigen Suche im Außen*

Keiner sollte der Lückenfüller sein, für jemand anders. Jeder sollte ein Geschenk für den anderen Menschen sein, mit dem er gemeinsam durchs Leben gehen kann. Gemeinsame Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam an der Beziehung zu wachsen, wäre hier der Optimale Weg. Wenn man aufhört an andere Menschen gewisse Erwartungen zu haben, dann kann hier viel mehr geschehen als man für möglich hält. *Wunder passieren, wenn man es am wenigsten erwartet :P*

Nehme ich einen Menschen genauso an wie er ist, ohne ihn verändern zu wollen, dann kann man auch nicht enttäuscht werden, sondern nur noch Überraschungen erleben.  Jeder Mensch ist individuell und einzigartig von seinem Charakter und seiner Art her, dass man diesen einen Menschen den vollen Respekt gegenüber bringen darf. *Du bist perfekt genauso wie du bist :D*

Erwartungen haben immer etwas mit Enttäuschungen zu tun. Wenn ich schon bei einer Sache mit einer gewissen Erwartung hineingehe, dann ist die Möglichkeit enttäuscht zu werden, schon vorprogrammiert. Unser Bewusstsein urteilt den ganzen Tag über alle Geschehnisse, die uns zustoßen. Wieso nehmen wir nicht ganz einfach alles neutral an und schauen uns die Situationen an, wie sie sind, ohne diese auch nur zu werten. *Ein guter Lernprozess, der dein Leben um einiges erleichtert :D*

„Alles ist gut so wie es ist“, könnte ab heute dein neues Motto sein. Prinzipiell ist sowieso alles genauso perfekt wie es ist. Nur unser Verstand gibt allen eine Wertung. Oft bekommen wir das selbst nicht mit. Wenn wir einen Menschen treffen, dann wird im Unterbewusstsein innerhalb von 5-10 Sekunden der Mensch schon in „eine Schublade“ gesteckt. Davon bekommen wir Bewusst garnichts mit.

Wenn etwas nicht klappt, dann regen sich die meisten darüber auf und verlieren sich in ihrer Wut. Man sollte seine Gefühle nicht unterdrücken, aber sich ebenso nicht in seinen Gefühlen verlieren. Wie man richtig mit Gefühlen umgeht, habe ich schon im Blog beschrieben. Die Situation ist sowieso genauso wie sie ist. Wenn wir uns darüber aufregen, was haben wir dann davon? Außer das Stress im Körper erzeugt wird, der für unsere Gesundheit sowieso Gift ist. Mit dem Motto „Alles ist gut so wie es ist“, halten wir uns neutral gegenüber der Situation und können vieles einfach annehmen.

Was hier dabei zu erwähnen ist, wenn man sich 1-2 Minuten über etwas aufregt, dann kann dies automatisch passieren, wenn wir noch keine Erfahrung mit dem richtigen Umgang unseren Gefühlen haben. Nur wenn dies über diese 1-2 Minuten hinausgeht, ist es schon eine bewusste Entscheidung und man will sich darüber aufregen, dies hat nichts mehr mit Unbewusstheit zu tun, sondern man will seine Unzufriedenheit auslassen.

Es ist alles eine Übungssache. Du bist nicht deine Gedanken. Du kannst deine Gedanken beobachten, also kannst du diese auch jederzeit ändern. Nicht jeder Gedanken, der in dir hochkommt, ist deine Identität. Du kannst deine Gedankenmuster jederzeit ändern. Genauso wie du deine Gefühle jederzeit annehmen kannst, ohne dich damit zu identifizieren. Diese Erfahrungen erfährst du, wenn du Meditation täglich in deine Alltagpraxis einbaust.

Übung:

Wenn du gerade dabei bist, zu verlernen, negativ zu werten, dann suche dir am Anfang immer die Positiven Blickwinkel jeder Situation heraus. Nach jeder negativen Wertung, die meist schon automatisch abläuft, weil du es all die Jahre so getan hast, such dir gleich im Nachhinein einen positiven Gedanken, wie du diese Situation nun aus dem anderen Blickwinkel werten kannst. Wenn man schon wertet, dann am besten positiv, weil es unseren Gemütszustand guttut und wir dann gelassener reagieren auf dieses Ereignis.

Sicher gibt es auch Trauerphasen im Leben, wenn bestimmte Ereignisse passieren, die uns sehr belasten, die sollten wir auch zu lassen. Nur hierbei ist wieder zu beachten, dass diese nicht unser ewiger Begleiter werden. Sondern es darf dann genauso so sein, so wie die Situation ist. Wir nehmen dieses Ereignis an und beobachten dieses Gefühl was dabei entsteht und nehmen es liebend an.

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