Wie stehst du zu dem Thema, Allein sein? Wenn du die Möglichkeit hast, dich bewusst dafür zu entscheiden, Zeit mit dir selbst verbringen zu können, würdest du sie nutzen? Würdest du sie auch nutzen, wenn diese Zeit ohne Ablenkungen besteht und es nur um dich und deine Innenwelt geht?
Leider ist es heutzutage häufig ein Problem, zwischen Einsamkeit und allein sein zu unterscheiden. Allein zu sein, bedeutet nicht einsam zu sein. Es bedeutet die Zeit, die man mit sich selbst verbringt, gut zu nutzen. Der Segen des Allein seins ist enorm, wenn man gelernt hat diese Zeit für sich sinnvoll zu nutzen. Der ein oder andere denkt sich jetzt evtl. "ich zock doch auch häufig allein, oder schau alleine einen Film oder TV", darum geht es aber nicht, wenn man Zeit mich sich bewusst allein verbringt.
Es geht viel mehr darum, sich selbst besser kennenzulernen. Was passiert, wenn wir die Möglichkeit haben, Zeit für uns zu nutzen, um unsere Innenwelt zu begutachten. Wir suchen uns eine Ablenkung, um uns nicht mit unseren tiefen Schatten zu beschäftigen. Wir Menschen sind Meister der Kompensation. Es wird jede freie Möglichkeit genutzt, um uns abzulenken, um ja nicht zu tief in den Schmerz hineinzuschauen, den wir unser Leben lang schon verdrängt haben.
Wir leiden jeden Tag unter den gleichen Schmerzen, den wir uns tagtäglich erzählen oder zufügen. Zufügen, in dem Sinne, es kommt ein Gefühl hoch, dass wir nicht fühlen wollen und verdrängen es durch äußere Mittel oder Genussmittel/Betäubungsmittel, die wir uns zuführen. Ein betäubter Schmerz ist ein vorübergehender, stiller Schmerz. Die meisten wissen nicht mal, dass sie es tun, weil es einfach schon so abläuft, Tag für Tag, einfach aus Gewohnheit.
Dass meiste läuft unterbewusst ab und wird solange nicht wahrgenommen, bis wir diesmal für uns reflektiert haben und bewusst wahrgenommen haben. Ständig suchen wir den Kontakt nach außen durch Sozial Media oder wollen uns andauernd mit anderen Menschen treffen oder von anderen Menschen umgeben sein, um uns von uns selbst abzulenken. Wie oft fühlst du dich innerlich einsam, obwohl du von Menschen umgeben bist?
Spätestens wenn du dir mal bewusst 5 – 10 Minuten Zeit nimmst und du alles beiseite legst und einfach mal gerade aussiehst und deine Augen schließt oder einfach offen haltest, merkst du meist, wie viel Unruhe sich in dir angestaut hat. Du bemerkst, wie sich deine Körperteile bewegen wollen, weil sie die innere Unruhe abbauen wollen, durch äußere Bewegung. Wenn die Energie innen nicht fließt, wird sie durch äußeres Tun abgebaut.
Wovon haben nun alle genau Angst, weswegen sich dieses Allein sein nicht ertragen wollen. Es geht hierbei darum, weil man sich nun mit all den Sachen beschäftigen darf, die man all die Jahre auf die Seite geschoben hat. Hier geht es um deine Ängste, warum du aktuell noch da bist, wo du bist, obwohl du schon lange woanders sein möchtest. Viele haben Angst, den Schmerz, den sie in der Kindheit erlitten haben oder im Laufe der Jahre, zu spüren.
Wenn du all deine Gefühle wegdrückst, die hochkommen, dann kann die Energie nicht fließen und der Körper sucht sich andere Wege um die Gefühle zu verdauen. Wenn du einen Mangel in dir spürst, manifestiert sich dieser Mangel auch im außen. Deine Innenwelt widerspiegelt nun mal deine Außenwelt.
Hast du dir schonmal Gedanken gemacht, ob dein Leben dich aktuell noch erfüllt, welches du lebst? Ist es wirklich dein Wunschleben, das du aktuell lebst? Bist du wirklich zufrieden mit deinem Leben und lebst es genauso, wie du es dir aus deinem Herzen wünschst? Oder gibst du dich mit halben Sachen zufrieden? Welche Glaubenssätze hast du in dir, die dir schon lange nicht mehr entsprechen? Ist deine Partnerschaft noch erfüllend für dich, oder lebst du nur noch aus Gewohnheit mit deinem Partner zusammen? Ist der Job den du aktuell ausführst, wirklich deine Berufung, wo du voll und ganz aufblühen kannst? Glaubst du, du hast es verdient, dir dein Leben, zum Schönsten Leben zu machen, das du dir vorstellen kannst? Was entspricht dir aktuell noch, was kannst du loslassen? Welche Muster und Gewohnheiten sind noch stimmig und welche schon lange überholt? Bist du die Person, die du gerne sein möchtest und wie du von außen wahrgenommen werden möchtest? Wieso bist du noch hier, obwohl du schon lange woanders sein möchtest?
Diese Fragen und viele mehr, sind Fragen, die wir gerne auf die Seite schieben, weil wir Angst haben vor Veränderungen. Aber die Frage ist hier wiederum, warum haben wir Angst und wovor genau? Wenn es so viele Menschen schaffen, wieso du dann nicht?
Wie willst du lernen, dich selbst zu lieben, wenn du dich dauernd im Außen ablenkst? Wie willst du lernen, mit der Einsamkeit umzugehen, wenn du sie andauernd wegdrückst? Wie willst du lernen, an dir zu wachsen, wenn du kein Wachstum zulässt? Wie willst du lernen, mutig zu werden, wenn du jede Angst verdrängst?
Weißt du, was dir gut tut und weißt du auch, wie du deine eigenen Bedürfnisse stillen kannst, ohne dass andere Personen dafür miteinbezogen sind? Du kannst dir alles selbst geben, was du von anderen erwartest. Es geht nicht darum, im außen alles zu suchen, was dir gut tut, sondern in dir alles zu finden, was du brauchst, um glücklich zu sein. Glück hat nie etwas mit einem äußeren Zustand zu tun, es geht ganz allein um deine innere Haltung, wie du etwas siehst.
Wenn du dein Leben lang im außen alles suchst, wirst du in dir immer einsam bleiben und dein Leben lang auf der Suche sein. Du wirst nie etwas bei anderen Menschen finden, was in dir fehlt. Du wirst zwar kurzfristig glücklich, aber nach einer gewissen Zeit, doch wieder nur enttäuscht sein, weil deine Erwartung nicht erfüllt worden ist. Erst wenn du in dir beginnst, etwas zu ändern, kann sich auch im Außen etwas ändern. (Das Gesetz der Anziehung)
Das Leben darf auch mal herausfordernd sein und wir dürfen dankbar dafür sein, dass es genauso ist. Das Leben ist ständiges Wachstum und genau deswegen ist es auch so lebenswert. Sonst wäre es ja langweilig und was gibt es Schöneres, als sich selbst beim Wachsen zuzusehen.
Zeit mit sich allein zu sein, ist die wertvollste Zeit überhaupt, wenn man einen gesunden Umgang damit gefunden hat. Wenn du dich daran gewöhnt hast, wirst du merken, du wirst immer öfters das Bedürfnis bekommen, nur für dich allein zu sein.
Wenn du dich nun fragst, „ok, wie gehe ich den Weg nun am besten für mich?“
Nimm dir öfters mal Zeit für dich allein. Du kannst mit ein paar Minuten anfangen und dies von Tag zu Tag immer länger steigern, bis du mal einen ganzen Tag nur für dich verbringst. In dieser Zeit beschäftigst du dich mit dir selbst. Keine Ablenkung von außen, sondern es geht nur um dich und deine Innenwelt. Finde heraus, was dir im Leben wirklich wichtig ist, lerne dich besser kennen und schau, in welchen Tätigkeiten du deine Talente hast. Überprüfe dein Leben in allen Abschnitten und schau, wo du gerade glücklich bist und wo nicht mehr. Was würde dich stattdessen erfüllen? Lebst du bereits deine Berufung? Lerne zu meditieren und lass deine Gefühle bewusst zu und lerne sie richtig zu fühlen, dass sie wieder fließen können. Schau, was du dir selbst gutes tun kannst, wie du deine Selbstliebe zu dir selbst stärken kannst. Reflektiere dein komplettes Leben und lass alles los, was nicht mehr stimmig ist. Step by Step, ein Bereich nach dem anderen.
Es geht einfach darum, sich selbst besser kennenzulernen. Lebe dein Leben, nach deinen Wünschen. Mach es dir zu deinem Leben, was dich erfüllt, was dich glücklich macht und wo jeder Tag, den du auf dieser Erde verbringen darfst, ein Geschenk Gottes ist.
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